Schnelle Hilfe für Betroffene der Mäuseplage

Die Wälder der Göhrde werden durch eine Mäuseplage bedroht. Noch haben sie sich im Wendland nur an einigen Stellen auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebreitet. Wer betroffen ist, kann Geld beim Land beantragen.

Bis zu 150.000 Hektar Grünland sind in Niedersachsen stark durch eine Mäuseplage geschädigt, teilt das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium mit. Der Leiter des Niedersächsischen Forstamtes Göhrde, Dr. Uwe Barge, setzt sich schon länger mit dem massenhaften Auftreten von Mäusen in den Wäldern auseinander. Im November hatten die Förster mit Helfern zahlreiche Stecklinge von Apfelbäumen gepflanzt, um zu überprüfen, wie hoch die Mäusebelastung tatsächlich ist.

Nun kann Dr. Barge eine erste Bilanz ziehen: "Wir können einen intensiven Fraß in der Göhrde feststellen." Die Mäuseplage hat ein derartiges Ausmaß angenommen, dass zumindest in einigen Bereichen der Wälder Gegenmaßnahmen ergriffen werden müssen. Um die entsprechenden Genehmigungen für Bekämpfungsmaßnahmen zu bekommen, musste erst einmal die Gefährdung für die Wälder festgestellt werden. Die trockenen Sommer der letzten Jahre haben die Vermehrung der Mäuse begünstigt, so die Landesforsten. "Wenn es nass und klamm im Boden ist, dann finden die Mäuse nicht so viele Nestplätze. Ist es aber warm und trocken, dann finden sie ideale Bedingungen für die Vermehrung vor," so Dr. Barge.

Dass eine Minimierung der Mäusebevölkerung dringend ist, zeigen die Vermehrungsraten der kleinen Nager. Mit sechs bis acht Wochen werden sie geschlechtsreif und werfen bis zu 8 Mal im Jahr rund 16 Junge - was heißt, dass allein Mäusepärchen im Jahr bis zu 2000 Nachfahren produziert.

Wie Adolf Tebel, stellvertretender Vorsitzender des Bauernverbandes Nordost-Niedersachsen, berichtet, sind landwirtschaftliche Flächen bisher kaum betroffen. Allerdins: "Im südöstlichen Bereich des Landkreises und in der Lucie sind erste Anzeichen einer Mäuseplage zu erkennen," so Tebel. 

Doch falls es auch in diesem Landkreis zu einer derartigen Mäuseplage kommt wie im westlichen Niedersachsen, kann es Geld vom Ministerium geben, um die unterwanderten Grünlandflächen wieder herzustellen.

"Sind die Gründlandflächen nicht mehr nutzbar, so führt das zu einer existenzbedrohenden Futterknappheit auf den Milchviehbetrieben sowie zur Zerstörung eines wichtigen Lebensraumes für Tiere und Pflanzen," informierte  Deshalb kündigten Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast und Umweltminister Olaf Lies vergangene Woche an, dass sie den Landwirten schnell und wirkungsvoll helfen wollen, diese wichtigen Funktionen des Grünlandes wieder herzustellen.

Betroffene Betriebe aus allen Regionen Niedersachsens können nun Anträge auf Grünlanderneuerung stellen. Ein entsprechendes Antragsformular steht auf den Seiten des Landwirtschaftsministeriums zur Verfügung.

Bild von Susanne Jutzeler, suju-foto auf Pixabay: Auch eine ganze Horde von Katzen würde der derzeitigen Mäuseplage in den Wäldern der Göhrde nicht Herr werden.



2020-02-24 ; von asb/pm (text),
in Lüchow-Dannenberg, Deutschland

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