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Rad am Castorzug zu heiß - Greenpeace fordert sofortigen Stopp

Greenpeace hat bei der Sichtung der Thermographiebilder- und Videos des aktuellen Castortransports Anomalien in der Wärmeverteilung an den Rädern festgestellt. Greenpeace fordert die Behörden auf, das Problem ernst zu nehmen und umgehend zu untersuchen. Dafür muss der Atommüllzug so schnell wie möglich gestoppt werden, um alle Fahrgestelle und Achsen überprüfen zu lassen.

In der radiometrischen Bildauswertung wurde eine erhöhte Temperatur an einer Achse zwischen den Castorwaggons sechs und sieben festgestellt. Die Deutsche Bahn und die Einsatzleitung der Polizei wurden von Greenpeace umgehend darüber informiert.

"Ein Radachse zwischen Waggon sechs und sieben ist auf den Bildern deutlich (+ 30 Grad) wärmer als alle anderen", erklärt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. "Das darf nicht ignoriert werden, nicht bei dieser tödlichen Fracht, die in diesem Zug durch Deutschland fährt. Das Problem muss sofort untersucht werden, bevor noch etwas Ernstes passiert. Es muss dringend abgeklärt werden, woran es liegt, dass sich das Rad erwärmt. Vorher darf der Zug nicht weiterfahren!"

Rebecca Harms, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europaparlament, hat umgehend das Lagezentrum des Innenministeriums über die Greenpeace-Messungen informiert und gebeten, dazu Stellung zu nehmen.

Die Einsatzleitung der Polizei konnte am späten Abend noch keine Stellungnahme zu der Forderung von Greenpeace abgeben, den Castorzug sofort zu stoppen. "Es wird derzeit von unseren Fachleuten überprüft, wie jetzt zu entscheiden ist", so eine Pressesprecherin der Polizei.

UPDATE 23:54 Uhr: Nach Mitteilung der Polizei-Pressestelle hat die Deutsche Bahn AG die Forderungen von Greenpeace überprüft und wiederum mitgeteilt, dass nach Grenzübertritt bei der "Neuzusammenstellung der Waggons" eine technische Überprüfung stattgefunden habe. "Hierbei sind nach Auskunft der Bahn AG keine Unregelmässigkeiten festgestellt worden", so die Polizeipressesprecherin.

Wärmebild: Greenpeace




2010-11-06 ; von Angelika Blank (autor),

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