Spenden statt wegwerfen: Rollstühle für Weißrussland

Es ist paradox: Anstatt alte, aber funktionstüchtige Rollatoren und Rollstühle weiterzuverwenden, ist es in Deutschland einfacher, sie wegzuschmeißen und die Krankenkassen neue bezahlen zu lassen. Die Gomelhilfe sorgt nun dafür, dass die ausgedienten Geräte in Weißrussland Hilfsbedürftigen gute Dienste leisten können.

"Bei uns sammeln sich die Geräte an. Doch aufgrund von gesetzlichen Vorgaben müssen die Altgeräte "entsorgt" werden. Wir sind froh, wenn wir sie noch einem guten Zweck zuführen können", betont die Geschäftsführerin des Altenheimes St. Georg, Silvia Bach.

Das Altenheim spendet aus seinem Fundus Rollatoren und Rollstühle sowie einige Krankenbetten an die Gomelhilfe Merdidian, die Eva Flügge auf ihre diesjährige Spendenfahrt nach Gomel in Weißrussland mitnimmt.

Zwei 40-Tonner wurden in dieser Woche beladen, und am Freitag startete das Team in "Europas letzte Diktatur", wieder beladen mit Tonnen von Hilfsgütern. Die Spenden aus dem Altenheim St. Georg sind gedacht für Kinder mit Cerebrallähmung sowie ein Altenheim, welches die Tarmitzer betreuen.

Ein Lkw verließ bereits am Donnerstag Tarmitz - mit Ziel Gomel. Insgesamt 1600 Pakete werden nach Gomel gebracht, wie Eva Flügge berichtet - 1650 Paar Schuhe sind auch dabei.

Daneben befinden sich vor allem Bekleidung, Pampers und persönliche Pakete in den Lastwagen. 15 Menschen in vier Fahrzeugen begleiten die zwei Lkw. Die Gomelhilfe fährt inzwischen nur noch einmal pro Jahr. "Wir werden auch das kranke Mädchen Angelina in Gomel besuchen", berichtet Eva Flügge, die sich sehr über die unentwegt steigende Spendenbereitschaft in der Bevölkerung freut.

"Die Aktion wird von uns solange fortgeführt, bis unsere Spenden in Weißrussland nicht mehr benötigt werden," so Eva Flügge abschließend. Doch sie weiß, dass das wohl bedeuten wird, dass die Transporte noch sehr lange gefahren werden müssen.

Foto / Björn Vogt / : Dieser Tage fuhr wieder ein großer Transport-Konvoi nach Gomel in Weißrussland - voll beladen mit Rollstühlen, Rollatoren, aber auch Schuhen und anderen Hilfgegenständen.