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Verkehrsunfallstatistik: Weniger Unfälle - mehr Drogen am Steuer

Weniger Unfälle, weniger Schwerverletzte als 2019. Dafür waren aber fast doppelt soviele Autofahrer bekifft oder sonstwie unter Drogen auf den Straßen unterwegs - erstmals mehr als alkoholisierte Fahrer. Am Mittwoch wurde die Verkehrsunfallstatistik für 2020 veröffentlicht.

Insgesamt sieht es in Lüchow-Dannenberg "relativ ausgeglichen" aus, wie sich die Polizei ausdrückte: die Anzahl der Verkehrsunfälle ist deutlich zurückgegangen (auf 1525), ebenso die Anzahl der Schwerverletzten. Das ergibt sich aus der Verkehrsunfallstatistik, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Fünf Menschen haben demnach ihr Leben im Straßenverkehr verloren - ein Mensch mehr als im Vorjahr. Baumunfälle sind zwar weniger geworden, aber vier der fünf Getöteten starben beim Aufprall auf einen Baum. 

Wesentlich häufiger waren Zusammenstöße mit Wild. Rund die Hälfte aller Unfälle (756) waren der Begegnung mit Wild zuzuschreiben. Menschen sind dabei nicht gestorben, aber zwei Mal wurden sie schwer verletzt. 

Auffällig ist die erneute Zunahme von Autofahrern, die unter Drogen- und/oder Medikamenteneinfluss unterwegs waren - 76 % mehr als im Vorjahr. Bemerkenswert: zu m ersten Mal wurden mehr "bekiffte" Fahrer erwischt als betrunkene. Alkoholisierte Fahrer verursachten aber fast viermal so viele Unfälle als die unter Drogen Fahrenden.

Pedelec- bzw. E-Bike-Unfälle sind immer noch sehr selten im Landkreis - lediglich sechs Mal waren sie an Unfällen beteiligt. Die Polizei hat dennoch ein Auge auf die elektrifizierten Radfahrer, da sie insgesamt in der Polizeiinspektion zunehmen.

Die "jungen Wilden" - Männer zwischen 18 und 25 Jahren - haben ihren Status als die meisten Unfallverursacher verloren: 226 Unfälle wurden von SeniorInnen zwischen 65 und 84 Jahren verursacht, 217 von 18 bis 25-jährigen.

Ebenso war unangepasste Geschwindigkeit nicht der Hauptgrund für Unfälle. Fast die Hälfte aller Unfälle waren auf Missachtung von Vorfahrtsregeln zurückzuführen, gefolgt von zu geringem Abstand (23 %). Erst an dritter Stelle wurde mit knapp 20 % unangepasste Geschwindigkeit als Unfallursache festgestellt.

Immerhin fast 15 % aller Unfallverursacher verschwanden vom Unfallort, ohne sich zu melden. Nur knapp die Hälfte von ihnen konnte von der Polizei gefunden werden.

Wer es genauer wissen will: Hier! ist der vollständige Bericht als pdf-Dokument hinterlegt.

Foto: Baumunfälle haben zwar erneut abgenommen. Aber acht von zehn Fahrern, die gegen einen Baum geprallt waren, sind dabei gestorben. 



2021-04-14 ; von asb/pm (text),
in Lüchow-Dannenberg, Deutschland

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