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Weniger Unfälle - aber mehr tödlich Verletzte

1573 mal hat es auf Lüchow-Dannenberger Straßen im vergangenen Jahr gekracht. Dabei gab es sieben Tote. Auskunft über Ursachen, Beteiligte und anderes gibt die Verkehrsunfallstatistik für 2022, die am Dienstag vorgestellt wurde.

Baumunfälle stehen seit Jahren im Fokus der Verkehrspolizei. Die Warnkampagnen scheinen sich aber auszuzahlen, denn im vergangenen Jahr gab es beinahe halb soviel (39) Unfälle, die am Baum endeten als 2021. In dem Jahr waren es noch 61 Autofahrer. Dennoch bleiben Baumunfälle gefährlich: die Hälfte der Verkehrstoten in Lüchow-Dannenberg starb bei Kollisionen mit einem Baum. Dazu kommen noch 20 Schwerverletzte.

Insgesamt waren es sieben Menschen, die im vergangenen Jahr im Straßenverkehr starben. Das sind zwar deutlich mehr als 2021 (vier), aber  im Jahr 2017 hatten neun Menschen ihr Leben auf der Straße verloren. Die wenigsten Toten gab es in den letzten 10 Jahren im Jahre 2014. Damals waren lediglich zwei Menschen bei Verkehrsunfällen gestorben.  Leicht verletzt wurden 2022 204 Menschen, schwer verletzt 27 - davon 20 bei Baumunfällen.

Im Jahre 2022 waren es laut Statistik 263 Autofahrer, die von der Unfallstelle wegfuhren, ohne sich um den angerichteten Schaden zu kümmern. Ziemlich genau die Hälfte von ihnen (50,19 %) konnte die Polizei ermitteln. 19mal flüchteten Autofahrer sogar von der Unfallstelle, obwohl sie eine Person verletzt hatten. 13 von ihnen konnte die Polizei ermitteln

Auch die Wildunfälle sind ein bisschen weniger geworden. Sind im Jahre 2021 Autofahrer  771 mal mit einem Wild kollidiert, waren es 2022 717 Unfälle. Bei 1573 Unfällen insgesamt machen die Wildunfälle allerdings 45 % aus.

Unfälle von Rad- oder Pedelecfahren gab es zwar nur 69, aber sie sind um 34 % gestiegen. Das bringt die Polizei dazu, einen Schwerpunkt im Bereich des Radverkehrs (auch Pedelec) zu setzen und "sowohl das Fehlverhalten anderer zum Nachteil von Radfahrenden, als auch deren eigenes Fehlverhalten intensiv zu überwachen".  

Senioren haben bei Unfällen inzwischen die "jungen Wilden" deutlich überrundet. 2021 waren es noch 249 FahrerInnen unter 24 Jahren, die einen Unfall verursachten - gegenüber 201 SeniorInnen. Vergangenes Jahr waren es 255 SeniorInnen - hauptsächlich zwischen 65 und 85 Jahren, die als Unfallverursacher festgestellt wurden - gegenüber 199 FahrerInnen unter 24 Jahren. Allerdings: Alle sieben bei Unfällen Getöteten waren unter 24 Jahre - und männlich.

29 mal "bauten" Autofahrer unter Alkoholeinfluss oder Rauschmitteln (inklusive Medikamenten) einen Unfall. Folgenlose Unfälle unter Alkohol gab es 77 mal, und unter Rauschmitteln 120 mal.

 
URSACHEN

An der Reihenfolge der Hauptunfall-Ursachen hat sich gegenüber 2021 nichts geändert. Vofahrtsfehler stehen mit Abstand an erster Stelle, gefolgt von überhöhter Geschwindigkeit, zu geringem Abstand und Abbiegefehlern.  

SCHWERPUNKTE

Ihre Arbeitsschwerpunkte für 2023 sieht die Polizei - unter anderem -in verschiedenen Bereichen:

  • Im Bereich der „Jungen Wilden“ wird der Schwerpunkt nicht nur auf deren Fahrtüchtigkeit, sondern auch auf dem baulichen Zustand der benutzten Fahrzeuge (Tuning) liegen. Hierbei spielen auch eKFZ zukünftig eine Rolle.  
  • Allgemein wird die Fahrtüchtigkeit der Autofahrern weiterhin "sehr deutlich" im Fokus stehen
  • Die Verkehrsbeteiligung von SeniorInnen steht ebenfalls weiterhin im Fokus. 

Außerdem will die Polizei die Entwicklung der Nutzung von e-Fahrzeugen weiterhin sehr intensiv beobachten. "Hier sind primär Hersteller, Vertrieb, Verbände und Kommunen in der Pflicht, vor allem Präventionsmaßnahmen durchzuführen", heißt es in der Statistik. Ein Grund für diese "intensive Beobachtung" ist nicht zu erkennen, denn Unfälle mit e-KFZ gibt es in der Statistik nicht. Für die Polizei reicht es anscheinend aus, dass immer mehr e-Fahrzeuge auf den Straßen fahren.

(Symbol)Foto | Harald Matern auf Pixabay  





2023-04-18 ; von
in 29439 Lüchow, Deutschland

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